Membranbau

Membranbau

Membranbauten können sich in der Wertigkeit durch die realisierbare Ästhetik mit herkömmlichen Strukturen messen. Unter ökologischen Gesichtspunkten wird bei textilen Bauten gegenüber konventionellen Bauten nur ein Drittel des üblichen Konstruktionsgewichtes eingesetzt. Es wird dabei auf ressourcenschonenden Materialeinsatz mit hoher Lebensdauer geachtet. Durch die hohe Lebensdauer der Materialien werden textile Bauten heute genau wie herkömmliche Bauten als Dauerbauten eingestuft. Membranbauten schaffen neue architektonische Chancen für Mensch und Umwelt.

Im Membranbau wird die endgültige Form erst durch die Statik bestimmt.
Wind- und Schneelasten sind regionale Auflagen und müssen ebenso berücksichtigt werden, wie die klimatischen Besonderheiten. Aus der Statik der Membran ergibt sich das komplette Anforderungsprofil der textilen Überdachung. Hier werden Randgeometrie und Randausbildung, dienlich der Lastabtragung, festgelegt. Das Gleiche gilt für Lasteinleitungspunkte in das Tragwerk. Zusätzlich ist darauf zu achten, dass bei äußerer Lasteinwirkung, wie durch Wind oder Schnee, eine Formveränderung der textilen Überdachung stattfindet. Diese Formveränderungen müssen durch Anschlusspunkte an bestehenden konventionellen Bauten oder aber durch Krafteinleitung in Fundamente aufgenommen werden.

In der Planung beginnt nach der Konkretisierung der Idee die Entwurfsplanung, die aus der Formfindung in Verbindung mit einer überschlägigen statischen Berechnung besteht. Der Entwurf ist mit den bauseitigen funktionalen und ästhetischen Anforderungen abzugleichen. Danach beginnt die endgültige Planung, die mit einer prüffähigen statischen Berechnung endet. Nach erfolgreicher Prüfung der Statik durch einen Prüfer werden die Ausführungspläne erstellt, die ebenfalls zu prüfen sind. Nach endgültiger Genehmigung und Freigabe erfolgt die Herstellung der Werkstattpläne und der Zuschnitt für Tragwerk, Seile und Membranen sowie eine Montageplanung. 

Für die Membran wird nach Festlegung der endgültigen Geometrie mit Hilfe speziell dafür entwickelten dreidimensionalen Computerprogrammen ein Zuschnittsmodell entwickelt, das den geplanten Vorspannungszustand unter Berücksichtigung des Dehnverhaltens des gewählten Materials widerspiegelt. Die sich daraus ergebenden Einzelzuschnitte werden unter Berücksichtigung von Nahtzugaben computergestützt auf das in Rollen angelieferte Rohmaterial aufgetragen oder mit speziellen CNC-Schneidplottern direkt ausgeschnitten. Die sich so ergebenden Zuschnittsbahnen werden danach durch Hochfrequenzschweißmaschinen oder thermisch miteinander verschweißt.

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